Steg

Der Steg einer Ovation Celebrity musste ausgetauscht werden, nachdem dieser in einem Musikgeschäft zur Verbesserung der Saitenlage insbesondere im hinteren Teil stark heruntergeschliffen wurde. Dadurch brachen die Ballends teilweise nach oben weg. Und die Saitenlage war nach dem Vertiefen der Nut für die Stegeinlage bis in das Deckenholz auch nicht wesentlich besser geworden.

Hier blieb daher nur der Tausch. Über das Internet wurde eine Fa. in Frankreich gefunden, die auch Ovation Ersatzteile anbieten. Einen Steg mit den vermeintlich entsprechenden Maßen habe ich dort bestellt. Leider stellte sich heraus, dass die Grundform an den Seiten wesentlich kleiner ist, als bei der Celebrity. Daher habe ich mich entschlossen, erstmals einen Steg anzufertigen. Nach dem sehr schwierigen Entfernen des alten Stegs mit Dampf und Hitze (super fester Kleber und wie später gesehen auch 2 Dübel) konnte ich die Grundform auf eine Klarsichtfolie übertragen und damit eine Holzschablone herstellen. Zur besseren Weiterbearbeitung wurde ein Nussbaum-Rohling mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt (ein Trick, den Dan Erlewine bei StewartMcDonald zeigt).

Im zweiten Anlauf habe ich dann das Endprodukt fertiggestellt. Lange hatte ich überlegt, wie ich die nach unten schrägen Auslassungen zwischen Stegeinlage und der Rückseite anfertige. Irgendwann kam mir die Idee, ein schräges Gestell zu bauen, mit dem ich den Rohling gegen einen Fräser schieben konnte. Zuerst 4 mm, dann 6 mm. Das hat recht gut geklappt. Nicht so schön wie bei CNC-gefrästen Stegen, aber gar nicht mal so übel.

Dann erste Test mit aufgelegtem Steg zum Checken der voraussichtlichen Saitenlage. Das sah ganz gut aus, so dass ich das Teil mit Epoxy aufkleben konnte. Zwei neue Perlmutt-Dots verschließen die Schraublöcher. Später habe ich die Stegeinlage entsprechend abgefeilt, bis eine gute Saitenlage entstand. Außerdem habe ich die Auflagepunkte der Saiten auf der Stegeinlage mit der Feile bearbeitet, um eine bessere Intonation zu erzielen (e- und h-Saite weiter vorne und D- bis E-Saiten schräg von vorne nach hinten verlaufend).

Nun ist sie wieder gut bespielbar, und ich bin um die ein oder andere Erfahrung reicher.


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